Newsletter #64 | Datum: 23.11.2001
"And the Oscar goes to..."
Der Oskar für herausragende schauspielerische Leistung als
bester Nebendarsteller geht an den Typ, der am 42. Spieltag mitgespielt
hat. Als wir schon begonnen hatten, kam er dazu und fragte, ob
er mitspielen kann. Er pries sich selbst als Superspieler an.
Im Spiel konnte der angebliche Vereinsspieler seine ungenauen
Zuspiele nur durch seine nicht vorhandene Kondition unterbieten.
Vielleicht mag es für einen Außenstehenden komisch
wirken, dass ich einen Mitspieler hart kritisiere, aber wenn jemand
von sich selber sagt, er spielt in Siegelbach oder vielleicht
doch Weilerbach (er stellte beide Varianten zur Auswahl) im Verein
"in der Spitzenmannschaft", muss er auch etwas auf dem
Platz zeigen. Das Einzige, das wir zu sehen bekamen war die Schwalbe
- ein Foul ohne Foul, die er nach einer nicht erfolgten Berührung
mit Burkhard in lächerlicher Weise vorführte. Er wälzte
sich eine ganze Minute auf dem Boden und hielt sich das Schienenbein.
Bei dieser Vorführung befürchteten alle zunächst
die schwerste Verletzung eines Spielers seit wir uns vor 1,5 Jahren
zum ersten Mal zum Fußballspiel getroffen hatten. Er stand
aber nach Beendigung der Show wieder auf und spielte weiter als
wäre nichts gewesen, kommentierte den Vorfall auch später
nicht weiter. Deshalb: Oskar!
Der 43. Spieltag
Eine Woche später trafen wir uns wieder an der Lauter. Wir
waren nur 6 Spieler. Zu wenig für den großen Platz.
Also zogen wir um ins Schulzentrum Süd, das offen war - sogar
der Rasenplatz. Perfekte Bedingungen, aber es war bei den 6 Spielern
schwer, zwei ausgeglichenen Mannschaften zusammenzustellen, obwohl
es rechnerisch 10 Möglichkeiten gibt, die 6 Spieler auf zwei
Teams mit je 3 Spielern zu verteilen. (Um das zu berechnen rauchten
vor Spielbeginn erst einmal die Köpfe.) Wir ließen
das Los entscheiden, besserten noch nach, aber trotzdem war es
ungleich und das Spiel endete mit einer größeren Tordifferenz.
Für die (nicht vorhandene) Tabelle gab es trotzdem nur 3
Punkte.
Aber schön, dass das Schulzentrum wieder die Tür und
Tor für uns geöffnet hatte. Matthias K. meinte, dass
der Hausmeister inzwischen die andere Spielgruppe, die wir früher
vom Nachbarplatz kannten, inzwischen toleriert. Das hatte ihm
ein Mitspieler von dieser Gruppe gesagt. Heißt das, dass
auch wir geduldet sind, wenn das SZS eigentlich geschlossen ist?
Spielfrei am kommenden Sonntag
Am Sonntag findet ein Chor-Konzert statt, bei dem von den 6 Mitspielern
des letzen Sonntags 4 mitsingen. Das Verschieben auf einen anderen
Tag ging auch nicht. Deshalb fällt der Spieltag am 25.11.
aus. Weiter geht es am 2.12.. Oh, das ist ja schon der 1. Advent!
- Weihnachten steht vor dem Tor.
Das Chor-Konzert, bei dem einige Fußballer/-innen mitwirken,
ist die H-Moll Messe von J.S. Bach. Wer Lust auf klassische Musik
hat, kann es sich am Sonntag ab 17 Uhr in die Stiftskirche in
KL anhören (kostet 15-20DM Eintritt).
hier noch ein Buch-Tipp
Matthias S. erklärte, warum er in den letzten Monaten seltener
beim Fußball war. Er war in Arbeit eingespannt, denn er
hat ein Buch geschrieben. Es ist eine Reisebeschreibung, die Anfang
Dezember erscheinen wird. Er hat mir ein paar Infos gemailt, damit
ich das im Newsletter erwähnen kann. Es ist sicher für
alle von Interesse, wenn ein Spieler Außergewöhnliches
geleistet hat. Es folgt eine kurze Info und anbei zu dieser Mail
das Cover des Buches:
Beschrieben wird eine fünfmonatige Reise, die den Leser
durch Teile Indiens, Australiens und Südostasiens führt.
Sie beginnt zwei Tage vor der gewaltsamen Zerstörung der
Babri Moschee im nordindischen Ayodhya. Die Nachwirkungen dieses
dramatischen Ereignisses, sollten die ersten Wochen der Reise
immer wieder überschatten. In Momentaufnahmen werden Erfahrungen
des Reisealltags beschrieben, werden Geschichten erzählt,
kommen Zweifel, Hoffnungen und Sehnsüchte des Reisenden zum
Ausdruck. Während der Reise kommt es bald zu Begegnungen
mit hilfsbereiten Menschen, und nicht zuletzt mit der Verschiedenartigkeit
fremder Kulturen. Dabei finden auch die Erwähnung, die sonst
einer perfekten Postkarten-Romantik weichen müssen.
"...An einer belebten und vielbefahrenen Straße begegnet
mir eine bekannte indische Persönlichkeit. Mahatma Gandhi
lächelt mir freundlich von einem großen Werbeplakat
aus zu. Ich lächele zurück. Bis mir klar wird, daß
die Werbung für ein Waschmittel, das einzige ist, was von
seiner Hygienekampagne übriggeblieben war..."
Das Buch kann im Buchhandel oder direkt bei Matthias zu einem Sonderpreis (= 20DM) erworben werden.
Viele Grüße
Jörg