#271
Der nächste Spieltag
ist morgen, am Samstag um 14 Uhr in Siegelbach
Zusagen: Andreas, Axel, Ben, Jörg, Karsten, Tilmann, Zieni
Absagen: Dominic (nicht da), Martin S. (Erkältung)
Wenn kurzfristig weitere Spieler kommen wollen, können sie
dies einfach und ohne Vorankündigung machen. Der Spieltag
wird auf jeden Fall stattfinden.
Zu Beginn werden wir einen Schusswettbewerb machen, bei dem die
Schusskraft gemessen wird. Zum einen ist das für jeden bestimmt
interessant, zu sehen, wieviel Power er in den Beinen hat. Zum
anderen ist es für unsere Teilnahme an der Fernsehsendung
relevant.
An diesem Tag wird die Geschwindigkeit des Balls bei allen Schützen
gemessen und Fotos gemacht. Das wird nicht länger dauern,
als ein normales Warmschießen, weil die Messmethode relativ
einfach ist, trotzdem gute Ergebnisse liefern wird.
Messmethode
Manch technisch interessierter Spieler hat mich gefragt, wie ich
die Geschwindigkeit messe. Das will ich kurz erklären. Ich
habe mir viele Gedanken dazu gemacht, auch um Messfehler auszuschließen.
Vielleicht fällt jemand trotzdem noch ein Aspekt auf, der
zu berücksichtigen ist.
Die Geschwindigkeit wird aus Strecke durch Zeit berechnet (v=s/t).
Die Strecke lässt sich einfach mit einem Metermaß bestimmen.
Die Zeit zu messen ist schwieriger und wenn man mit einer Stoppuhr
anfängt, hat man schon zu große Ungenauigkeit drin.
Ich werde also den Ton aufnehmen, wenn jemand den Ball schießt.
Es gibt einen Schlag, wenn man an den Ball tritt und einen zweiten
wenn der Ball ins Tor oder an den Zaun fliegt. Die Aufnahme kann
ich auf dem Computer analysieren und auf die 10000stel Sekunde
genau die Zeit bestimmen.
Das Ergebnis der Zeitmessung ist sehr genau, aber es gibt einige
potenziellen Fehlerquellen, die zu beachten sind.
1. Schallgeschwindigkeit: Die Zeit, die der Schall benötigt,
um vom Ball zum Mikrofon des Aufnahmegeräts zu gelangen,
kann das Messergebnis um 10% verfälschen. Die Schallgeschwindigkeit
liegt bei ungefähr 1200 km/h. Wenn jemand den Ball mit 120
km/h schießt, ist die gemessene Zeit um 10% zu lang und
die berechnete Geschwdingkeit nur 109 km/h, statt 120. Abhilfe
wird geschaffen, wenn dies entweder bei der Berechnung mit berücksichtigt
wird oder (einfacher), wenn das Mikrofon an einen Punkt aufgestellt
wird, der von Abschusspunkt und Auftreffpunkt des Balls gleich
weit entfernt ist.
2. Luftwiderstand: Dies ist kein Thema für uns, denn andere
Messungen von Schüssen sind auch in normaler Luft. Die Höchstgeschwindigkeit
eines Autos wird auch nicht im luftleeren Raum gemessen.
3. Gegenwind/Rückenwind: Starker Wind ist ein Problem. Heute
abend war es draußen etwas stürmisch. Der Platz in
Siegelbach liegt etwas geschützt und man kann sich noch aussuchen,
bei welchem Tor der Wind günstiger kommt. Seitenwind verfälscht
das Ergebnis nicht. Man muss aber aufpassen, dass durch Windgeräusche
nicht die Ton-Aufnahme unbrauchbar wird.
4. Beschleunigung des Balls: Die Formel v=s/t gilt nur, wenn sich
der Ball in gleichförmiger Geschwindigkeit bewegt. Tatsächlich
beginnt die Zeitmessung, wenn der Schuh den Ball trifft. In diesem
Moment hat der Ball die Geschwindigkeit 0 und wird erst beschleunigt.
Die anfangs langsamere Geschwindigkeit des Balls und die höhere
Endgeschwindigkeit im Flug wird bei der Berechnung gemittelt.
Das Ergebnis ist eine geringere Geschwindigkeit. Um den Messfehler
gering zu halten, sollte die Strecke, die der Ball fliegt, im
Vergleich zur Beschleunigungsstrecke deutlich größer
sein. Die Beschleunigung lässt sich vielleicht mathematisch
annähern.
Bei professionellen Systemen wird eine Lichtschranke verwendet,
die Messfehler 1 und 4 ausschließt, Messfehler 3 nicht.
Eine Lichtschranke haben wir nicht. Das wäre auch zu aufwändig
und teuer. Deshalb begnügen wir uns mit den einfacheren,
aber trotzdem recht guten Mitteln, die zu 95% genau sind.
Letztendlich geht es ja doch nur darum, wer am härtesten
draufbolzt. :-)
Viele Grüße
Jörg